Die Nachbarschaft der Friedrich-Ebert-Strasse aus Kriftel ist eine sehr freundliche Gemeinschaft, die sich jederzeit grüßt und beim Straße kehren oder Hecke schneiden auch gerne über aktuelle Themen unterhält. Derzeit ist der zukünftige Bebauungsplan der unten aufgezeigten Flurstücke ein Großes Thema.
Aus diesem Grund wurde folgender Brief an den Gemeindevorstand der Gemeinde Kriftel gesendet:
Bebauung der Flurstücke 305/133, 306/133, 307/133/Friedrich-Ebert-Straße
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Rahmen der Bebauung des Grundstücks Platz von Airaines 3 und Sindlinger Weg 12 (Mehrfamilienhaus Mohr) und des derzeitigen Bewohnung der Container durch den Kindergarten „Vogelnest“ hat sich für die Anwohner der südwestlichen Friedrich-Ebert-Straße die Wohnsituation deutlich verändert – leider zum Negativen. Daher haben wir uns zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen, da sich bei uns, den Anwohnern, der Eindruck verstärkt hat, dass die Interessen und Bedürfnisse, die zum Teil auch bereits schriftlich in Ihrem Haus vorliegen, nicht genügend wahrgenommen werden.
Konkret geht es um zwei Punkte: zum einen die Parkplatzsituation in der Friedrich-Ebert-Straße zum jetzigen Zeitpunkt und in Zukunft, zum anderen um die zukünftige Bebauung des Flurstücks 305, 306 und 307/133.
Der nun fast fertiggestellte Bau des Hauses Platz von Airaines 3 und Sindlinger Weg 12 hat uns in dieser Form doch sehr verärgert, wurde uns doch hierdurch zum Teil komplett die Sicht verbaut. Da wir befürchten, dass auch das o. g. Grundstück entsprechend bebaut werden soll, möchten wir als Anwohner und zukünftige Nachbarn in die Planung mit einbezogen werden. Wir können nachvollziehen, dass die Gemeinde Kriftel bemüht ist, die Grundstücke möglichst lukrativ zu veräußern, bitten jedoch darum, hierbei auf die bereits ansässigen Anwohner Rücksicht zu nehmen. Hierbei möchten wir auch darauf hinweisen, dass in den letzten Jahren viele Grundstücke an Investoren veräußert wurden, sicherlich, da diese höhere Preise zu bezahlen bereit waren. Dies hat jedoch zur Folge, dass Baugrundstücke nicht mehr von Krifteler Familien gekauft werden können. Dies ist doch eine bedauerliche und auch bedenkliche Entwicklung.
Des Weiteren möchten wir auf die desaströse Parkplatzsituation in unserem Viertel hinweisen. Dies betrifft nicht nur die Anwohner der Friedrich-Ebert-Straße, sondern auch der umliegenden Straßenzüge Sindlinger Straße, Paul-Duden-Straße sowie Platz von Airaines. Der westliche Teil der Friedrich-Ebert-Straße verfügt über keinen Bürgersteig. Ein Parken auf der Straße ist so gut wie nicht möglich. Gerade breitere Wagen wie die Feuerwehr, Rettungswagen sowie Müllabfuhr und Lieferwagen sind gezwungen, gegen die Einbahnstraße zu fahren. Nicht alle Grundstücke verfügen über Garagen und es entspricht nun mal der heutigen Realität, dass Familien zwei Fahrzeuge benötigen, um ihren beruflichen Verpflichtungen nachzukommen. Dadurch sind wir gezwungen, außerhalb der Friedrich-Ebert-Straße beispielsweise auf den P+R-Parkplatz auszuweichen und dort zu parken. Angesichts dessen, dass die weitaus meisten Neubewohner des Platz von Airaines 3 nur einen Tiefgaragenplatz gekauft haben/kaufen konnten (Aussage des Bauträgers), wird sich also die Parkplatzsituation mit großer Wahrscheinlichkeit noch mehr zuspitzen.
Bereits zum heutigen Zeitpunkt sind beide P+R-Parkplätze oft voll besetzt und es ist kaum möglich, noch einen Parkplatz zu finden. Zum anderen ist es für Besucher der Häuser der Friedrich-Ebert-Straße eine Zumutung, zunächst „durch den halben Ort“ zu laufen, um zur gewünschten Adresse zu gelangen. Besonders problematisch ist dies auch für ältere, gehbehinderte Menschen.
Die beiden neu gebauten Mehrfamilienhäuser verfügen über die Mindestanforderungen der Parkplätze. Selbst wenn nur die Hälfte der einziehenden Familien ein Zweitauto haben, ist es leicht vorstellbar, dass dies eine Unmöglichkeit darstellen wird, hier im Viertel noch einen Parkplatz zu finden, der Unmut zwischen „Neuen“ und „Alten“ ist quasi vorprogrammiert.
Dies möchten wir auch bitten zu berücksichtigen bei der Neubebauung der daneben liegenden Flurstücke.
Gerne sind wir bereit, uns mit Ihnen an einen „Runden Tisch“ zu setzen und gemeinsam eine Lösung zu finden, die sowohl die Interessen der Gemeinde Kriftel als auch die Interessen deren Bewohner berücksichtigt.
Mit freundlichen Grüßen,
Interessengemeinschaft